Das Tagesgeldkonto – Kapital flexibel anlegen und von Neukundenangeboten profitieren!
Wer Geld anlegen will, muss bei der Wahl des für ihn passenden Finanzproduktes zunächst die Frage beantworten, ob er das zur Verfügung stehende Kapital in nächster Zeit ganz oder teilweise benötigt oder nicht. Soll das Geld trotz Anlage jederzeit zur Verfügung stehen, so ist ein Tagesgeldkonto die optimale Lösung. Wer sicher ist, dass das Geld für die nächsten Monate oder Jahre nicht benötigt wird, kann auf Produkte wie Festgeldkonten oder Sparbriefe zurückgreifen.
Das Tagesgeldkonto als flexible Anlage
Das Tagesgeldkonto bietet – der Name verrät es – die tägliche Verfügbarkeit des angelegten Kapitals. Der Unterschied zu einem Girokonto besteht jedoch darin, dass in der Regel außer auf ein festgelegtes eigenes Referenzkonto keine Überweisungen auf andere Konten vorgenommen werden können und auch kein Zugriff auf das Geld per international einsetzbarer Bankkarte möglich ist. Dies würde auch dem Sinn eines Tagesgeldkontos widersprechen, das ja trotz der täglichen Verfügbarkeit dem Sparen dienen soll. Das Referenzkonto ist üblicherweise das eigene Giro- bzw. Gehaltskonto. Einzahlungen sind von jedem Konto aus per Überweisung möglich.
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Verzinsung auf dem Tagesgeldkonto
Tagesgeldkonten werden heute in der Regel gebührenfrei angeboten. Die Verzinsung für ein einfaches Tagesgeldkonto, für das keine besonderen Bedingungen erfüllt sein müssen, liegt aktuell bei bis zu 2,85% p. a. Dieser Zinssatz wird derzeit von der niederländischen NIBC direct geboten. Interessant ist auch das Tagesgeldkonto LeitzinsPlus von Barclays. Hier ist Dir 3 Jahre ein Zinssatz sicher, der garantiert 1,75% über dem EZB-Leitzins liegt. Derzeit bekommst Du so 2,75%. Denselben Zinssatz bietet aktuell auch MoneYou. Anders als beim Festgeld, für das ungefähr der doppelte Zins angenommen werden kann, ist der Zins beim Tagesgeldkonto variabel. Je nach Anlagesumme bzw. Kontostand kann der angewendete Zins variieren. Einige Institute verlangen einen Mindestanlagebetrag. Die Obergrenze wird häufig dadurch markiert, dass der Zinssatz ab einem bestimmten Anlagewert drastisch auf ein unrentables Maß abfällt. Die Grenzen sind dabei recht verschieden. Bei der NIBC direct und der ING DiBa etwa wird der geltende Zins ohne Obergrenze angewendet. Bei der Bank of Scotland ist dagegen bei 2,7% mit einem Kontostand von 500.000€ Schluss. Auch bei Barclays gilt diese Obergrenze. Bei MoneYou kannst Du bis zu 1 Million Euro zu den beworbenen Konditionen anlegen. Bei einigen Angeboten gilt der hohe Zins nur für Neukunden und ist auf eine bestimmte Zeit begrenzt.
Höhere Zinsen bei Depotwechsel
Weit höhere Zinsen auf Tagesgeld kann erzielen, wer über ein einigermaßen großes Wertpapierdepot verfügt. Einige Banken bieten hohe Tagesgeldzinsen, wenn Du mit Deinem Depot zu ihnen wechselst. Dein bisheriges Depot bei einer anderen Bank muss gekündigt werden. Bei Cortal Consors etwa erreichst Du so bis zu 4,5% p. a., wenn Du mit einem Depot im Wert von mindestens 6.000€ wechselst. Die DAB Bank bietet bis zu 3,5% p. a. bei einem Depotwert von mindestens 10.000€. Der hohe Zins ist in beiden Fällen aber nur 12 Monate lang garantiert.
Größerer Zinseszins-Effekt durch monatliche oder vierteljährliche Zinsgutschrift
Die Gutschrift des durch Zinsen auf dem Tagesgeldkonto erwirtschafteten Kapitals erfolgt – wie sonst auch üblich – einmal im Jahr. Einige Banken, wie z. B. die Volkswagenbank, bieten auch eine monatliche Gutschrift an. Auch auf dem DKB Cash-Kreditkartenkonto, das als Tagesgeldkonto genutzt werden kann, wird monatlich verzinst. Andere, wie z. B. MoneYou und DAB Bank verzinsen vierteljährlich. Faktisch erfolgt eine monatliche bzw. vierteljährliche Verzinsung zu einem Zwölftel respektive Viertel des Jahreszinssatzes. Hier kommt natürlich der Zinseszins nicht nur einmal, sondern mehrmals im Jahr zum Tragen. Damit sich dieser potenzierte Zinseszins relevant auf den Kapitalzuwachs auswirkt, braucht es bei den heutigen Zinssätzen aber schon größere Anlagesummen – etwa im fünfstelligen Bereich.
Überdurchschnittliche Zinsen und Startguthaben für Neukunden
Das Tagesgeldkonto ist ein äußerst beliebtes Anlageprodukt. Der Konkurrenzkampf ist dementsprechend groß und die einzelnen Kreditinstitute versuchen, sich bei den gewährten Zinssätzen gegenseitig zu überbieten. Für neue Kunden gelten dabei, wie bereits erwähnt, bisweilen attraktivere Zinsen als für Bestandskunden – jedoch oft zeitlich befristet. Ein beliebtes Mittel zur Neukundengewinnung ist auch das Startguthaben, das Du bei einigen Banken als Dankeschön für die Eröffnung eines Tagesgeldkontos bekommst. Bei der Bank of Scotland gibt es z. B. 30€ bei Kontoeröffnung, die ING DiBa gewährt derzeit 20€ Startguthaben. Bisweilen ist die Gutschrift an einen Mindestanlagebetrag geknüpft. So verlangt die ING DiBa eine Einzahlung von insgesamt mindestens 5.000€ in den ersten Monaten. Die Bedeutung des Startguthabens ist nicht zu unterschätzen, zumal wenn der Zinssatz bei Neueröffnung eines Kontos zeitlich befristet gilt. So kann die Eröffnung eines Tagesgeldkontos bei einer Bank mit dem besten Zinssatz auf 1 Jahre gerechnet ungünstiger sein als ein Tagesgeldkonto mit geringerer Verzinsung aber relativ hohem Startguthaben. Ein hoher Zinssatz würde sich bei einem entsprechend hohen Anlagevermögen positiv auswirken. Da jedoch meist eine maximale Anlagesumme definiert ist, ist dem möglichen Zinsertrag auch hier eine Grenze gesetzt.
Maximal profitieren durch „Banken-Hopping“ oder gleichzeitige Anlagen bei mehreren Instituten
Um von überdurchschnittlich hohen Zinsen und Startguthaben zu profitieren, bietet es sich an, bei entsprechender Gelegenheit jeweils zu einer anderen Bank mit attraktiven Angeboten für Neukunden zu wechseln oder sein Anlagekapital auf verschiedene Banken zu verteilen. Dabei musst Du jedoch darauf achten, dass Du den einzelnen Banken einen Freistellungsauftrag in der benötigten Höhe erteilst. Dieser bewahrt Dich vor der Besteuerung Deiner Zinserträge. Der Freibetrag liegt derzeit für Ledige bei 750€, für Verheiratete bei 1.500€. Die Freistellungsaufträge dürfen in Summe den jeweils geltenden Freibetrag nicht überschreiten. Gerade wenn Du mehrere Tagesgeldkonten unterhältst und darüber hinaus noch weitere Konten, wie etwa Dein Girokonto, gilt es diesbezüglich den Überblick nicht zu verlieren.
Fazit:
Das Tagesgeldkonto ist eine einfache und äußerst flexible Form der Geldanlage. Der zu erwartende Ertrag ist bei den derzeit recht niedrigen Zinssätzen jedoch eher gering und um von höheren Zinssätzen profitieren zu können, müssen Bedingungen erfüllt sein, die für einen Großteil der Sparer wohl nicht in Frage kommen. Durch Bankwechsel bei der entsprechenden Gelegenheit oder Aufsplitten Deines Anlagekapitals auf Konten bei verschiedenen Banken kannst Du optimal von den Vergünstigungen für Neukunden profitieren und so das Beste aus Deinem Geld herauszuholen!
Bildquellenachweis: © knipseline / PIXELIO
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